April 2016

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Fr 1.4.2016 Den Dinos auf der Spur

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Patio fahre ich mit Jamie, einem Australier, der hier länger verweilt, für umgerechnet € -,20 hoch auf den Berg Cal Orck’o

Sucre from the top

Sucre from the top

zum Parque Cretácico. Hier gibt es das weltweit größte Feld an Fußspuren von Dinosauriern, die vor mehr als 65 Mio Jahren hier lebten.

Durch die Plattenverschiebung und die dadurch entstandenen Anden sind diese Spuren nun an einer Wand in einem Winkel von ~70° zu bewundern. Hauptsächlich vier verschiedene Arten sind hier unterwegs gewesen. Echt spannend. Anschließend gehen wir in einem non-profit Vegetarian Food Restaurant Falafel mit Käse essen. Ausgezeichnet. Für den Abend verabreden wir uns zum Steak essen im Grand Hotel. Dort treffen wir noch Roger, einen Kalifornier. Wir unterhalten uns angeregt über verschiedene Kulturen, Religionen und Lebensformen. Später ziehen wir noch um die Häuser und nutzen die uns angebotenen Happy-Hours. Die Diskothek hat zwar schon offen, wird sich aber erst gegen 1.30 Uhr füllen. Das ist uns dann doch zu spät und wir gehen ins Hostel zurück.

Sa 2.4.2016 Was für ein Tag

Ich verabschiede mich von Jamie – vielleicht kommt er im Herbst nach Deutschland – und stürze mich wieder in den Verkehr. Mein Navi bringt mich brav aus der Stadt. Jedoch komme ich an keiner Tankstelle vorbei, und so befrage ich das Navi auch hierzu. Ich muss 5km zurück. Dort angekommen, werde ich darüber aufgeklärt, dass man Flecha nicht mit dem Tankrüssel betanken kann, sondern das Benzin zunächst in einen Kanister abgefüllt werden muss.

Auf erneutes Nachfragen meinen die Damen, dass es sonst 10Bol pro Liter kosten würde. Auch muss mein Motorrad von der Zapfsäule weg in Richtung Shop. Gesagt, getan. Jetzt stellt sich die Frage, wie ich das kostbare Nass in den Tank bekomme. Kurze Zeit später kommt eine der Damen mit einer abgeschnittenen Cola-Flasche zurück und gemeinsam schütten wir den Inhalt in den Tank, ohne dass allzu viel daneben geht. Auch ein weiterer 5l-Kanister wird mir gebracht und am Ende zahle ich 55Bol, d.h. €-,45 pro Liter. Das ist unschlagbar und der Mühe wert. Es dauert noch ein wenig, bis ich ganz aus der Stadt draußen bin. Dann folgt eine traumhaft schöne Straße in Richtung Oruno (RN6). Ich genieße jede Kurve in vollen Zügen, dazu die spannende und abwechslungsreiche Landschaft.

Nach ~50km endet der Asphalt und ich frage einen am Straßenrand sitzenden ungefähr 12-jährigen Jungen, ob das der Weg nach Oruno sei und ob wieder Teer komme. Beides bejaht er. Na dann fahre ich mal weiter. Leider bleibt es beim Schotter und es kommt noch schlimmer. Eine Sperre, die besagt, dass man nur von 7-8, 12-13 und 18-19 Uhr durchfahren darf. Es ist kurz vor drei und ein Schlafquartier in weiter Ferne. War es bis jetzt schon anstrengend, so liegen meine Nerven nun blank. Ich frage erneut, ob es nicht mit dem Motorrad möglich sei, durchzufahren. Als Antwort bekomme ich, dass ich es versuchen könne. Bis zur nächsten Kurve. Dort räumt ein Bagger die auf den Weg gefallenen Felsbrocken und Steine weg. Als dieser zur Seite fährt, kann ich vorbei. Es ist zwar schon mühsam, aber es geht. Bis zur nächsten Kurve. Oben auf einem Felsen in ca. 30m Höhe trägt ein Bagger Stück für Stück den Felsen ab. Von einem Arbeiter bekomme ich signalisiert, dass ich nun auch diese Stelle passieren darf. Jetzt stehe ich vor einem riesigen Haufen Geröll und Steine und ich befürchte, dass es nun doch bis 18 Uhr andauern wird. Nach 10 Minuten jedoch kommt mir ein 4×4 entgegen und ich bekomme das Zeichen, jetzt die Chance zu nutzen und vorbei zu fahren. Wie soll denn das gehen?

Zunächst versuche ich es mit nebenher laufen und gleichzeitig schieben. Das geht gar nicht und ich setze mich drauf. Zwei Arbeiter schieben von hinten und passen auf, dass ich nicht umfalle. Oben angekommen muss ich nur noch auf der anderen Seite wieder runter. Da auch noch eine Kurve dabei ist, kann ich Flecha zwar gerade noch halten, bekomme sie aber alleine nicht wieder hochgestemmt. Die beiden sprinten erneut zu mir und helfen mir auf. Noch 30m. Geschafft! Das war Schwerstarbeit, aber ich kann schon um kurz vor vier weiterfahren. Vom Asphalt habe ich mich verabschiedet und der nächste Abzweig ist in 62km. Überall ist es dunkel und Gewitter bahnen sich mit Blitzen an. Das Glück ist mir hold und der Regen verschont mich. Dafür bekomme ich eine atemberaubende Kulisse geliefert.

fantastic colors at 4.300m

fantastic colors at 4.300m

Immer noch bewege ich mich auf 4.300m Höhe und ich sehe keine Übernachtungsmöglichkeit. Immerhin bekomme ich etwas zu Trinken. Erst 2l Limonade für 5Bol, da es hier kein Wasser gibt. Kurz darauf ergattere ich 2l Wasser für 10Bol. Welch kostbarer Satft! Bereits um 18.30 Uhr ist es dunkel. Immerhin habe ich wieder teer unter den Reifen und bis zur Hauptstraße sind es nur noch 36km. Das schaffe ich jetzt auch noch. Leider gibt es auch hier kein Hostel oder dergleichen. Ich befrage mein Navi, das mir angibt, in 36km ein „Bush Camp“ vorzufinden. Es ist abenteuerlich mit den vielen LKW und verrückten Autofahrern auf der Hauptverbindung Potosí – La Paz unterwegs zu sein. Und tatsächlich erreiche ich gegen 20.30 Uhr einen wohl ehemaligen Campingplatz, der nicht mehr betrieben wird. Gut genug, um mein Zelt nur mit Stirnlampe aufzubauen, ist er allemal. Noch ein paar Nudeln mit Thunfisch gekocht, dann wird geschlafen. Trotz nur 3.750m Höhe schlafe ich unruhig und wache häufig auf.

So 3.4.2016 La Paz

Die Sonne weckt mich mit angenehmen 20°C

bush camp on my way to Oruro

bush camp on my way to Oruro

und um viertel nach zehn fahre ich auf der RN1 (Panamericana) in Richtung La Paz. Die Straße ist langweilig und ab Oruro sogar 4-spurig. Witziger weise tauchen trotzdem immer wieder Überholverbot Zeichen auf – und das im spartanisch ausgestatteten Bolivien – die wohl Relikte aus vergangener Zeit sein müssen, denn sie ergeben keinen Sinn. Vorbei an vielen Geisterdörfern führt die Autobahn auch immer wieder mitten durch die noch belebten Dörfer hindurch. Brücken sollten einen von einer Seite auf die andere bringen. Das wird jedoch ignoriert und die Menschen klettern über die Blöcke und laufen einfach über die Straße. An diesem Tag kommen mir erstaunlich viele Motorradfahrer entgegen und grüßen – bis auf die Harley Fahrer J Gegen 15 Uhr erreiche ich La Paz am oberen Ende von La Alta her.2016-04-03__15-34-58__IMG_3978 Der Blick ist imposant, genau wie der Gestank und der Verkehr. Im Hotel Cruz de los Andes bekomme ich ein schönes Zimmer direkt in der Innenstadt und Flecha ihren Parkplatz in der Garage. Das ganze für 130Bol (€17,-) mit Frühstück. Ich kann mich noch zu einer kleinen Stadtbesichtigung aufmachen. Vorbei am Hexen-Markt (mercado de las bruchas) zur Catedral San Fransico, die sogar zum abendlichen Gottesdienst geöffnet ist. Am Plaza Muralla befindet sich der Regierungssitz, der Justizpalast und das nationale Kunstmuseum.

In einem unheimlich romantischen und nett eingerichteten Restaurant (Colonial) genieße ich mein Abendessen und zum Abschluss noch einen Pisco Sour.

Mo 4.4.2016 Todesstraße

Nach langem Überlegen entscheide ich mich dazu, den Camino de la Muerte, die Todestraße, nach Coroico heute komplett bepackt zu fahren. Bis ich mich durch La Paz’ Verkehr gezwängt habe, vergeht eine Stunde. Für sieben Kilometer. Endlich haben auch die vielen Bodenwellen ein Ende. Leider beschließt auch die Sonne zu verschwinden. Es wird nebelig und der anfängliche Dunst wird zu handfestem Regen, der immer stärker wird. Natürlich ist meine Regenkombi, optimistisch wie ich immer bin, ganz unten in der gelben Gepäcktasche. Oben auf 4.600m herrschen nur noch 4°C. Bei einer Kontrollstation für Narkotika frage ich den Herrn, ob die Straße gut zu befahren sei und trocken ist. Ja, schon, aber ich soll auf mich aufpassen. Der viel zitierte Umweg ist gar nicht so groß, nur etwa 20km. Natürlich fahre ich jetzt die alte Straße. Gleich zu Beginn hängt ein Drahtseil über der Fahrbahn, das sich erst nach Bezahlen von 25Bol (€3,30) und einer Registrierung hebt. Die Dame gibt mir noch den Tipp, dass ich nach Copacabana nicht auf dem gleichen Weg über La Paz fahre solle, sondern die Straße über den Berg nehmen soll. Der sei schöner und es würde auch nicht regnen. Das höre ich gerne. Gemeinsam mit etlichen Mountain-Bikern stürze ich mich die Straße hinab. Sie hat inzwischen die Gefährlichkeit verloren, da doch einige Leitplanken installiert wurden und es so gut wie keinen Gegenverkehr mehr gibt. Dennoch ist hier Linksverkehr angesagt. Die Fahrt durch den immer dichter werdenden Dschungel macht Spaß und die eine oder andere Wasserdurchfahrt fordert mich.

Stärkere Regenfälle in den letzten Tagen zeigen ihre Spuren. Auf 2.000m sind es angenehme 20°C und es riecht nach dem typischen Gewächshaus. Plötzlich versperrt erneut ein über den Weg gespanntes Drahtseil den Weg. Erneut sind 25Bol fällig. Weiß der Teufel, warum die nicht gleich am Anfang 50Bol kassieren. Wer dreht denn hier schon um und fährt wieder zurück. Was soll’s. Weiter geht es auf der linken Seite und ab und zu kommt doch wirklich ein Anwohner im Affenzahn um die Kurve. Also Vorsicht! Soweit der Nebel sich verzogen hat, zeigt sich das Tal mit seiner unglaublich steilen Wand und extremen Tiefe. Eine Schranke zeigt sich und öffnet ich erst, nachdem ich meine beiden teuer erstandenen Tickets vorweisen kann. Der Kontrollabschnitt wird jeweils abgetrennt, dann darf ich weiter. Eine weitere Furt lässt Flecha besorgniserregend aufsetzen und das Hinterrad springt nach oben. Nur gut, dass ich das verstärkte Blech habe, denn direkt darüber liegt der Ölfilter. Es scheint gerade nochmal gut gegangen zu sein. Kurz vor Coroico zeigt sich die Fahrbahn mehr als Schlammpiste denn als Straße. Hier ist vor allem mein Hinterreifen überfordert und schwänzelt wie es ihm beliebt. Spaß macht das keinen, denn ich verliere komplett die Kontrolle. Nur mühsam halte ich die Spur und erreiche endlich wieder griffigen Boden. Puh! Hatte ich zuvor noch gedacht, dass der Regen meine Kombi ein wenig säubert, habe ich den Gedanken verworfen. Ich schaue aus wie ein Schwein. Mein Navi schickt mich rechts nach oben. Dazu habe ich keine Lust und fahre weiterhin bergab, in der Hoffnung, dass die asphaltierte Strecke nach Coroico führt. Leider hat das Restaurant „Monte Carlo“ geschlossen. Weiter unten ist die Straße nach Coroico gesperrt. Als ob das mein Navi wusste. Jetzt fahre ich aber nicht mehr zurück. Stattdessen gönne ich mir an einer Imbissbude ein Hühnchen mit Reis. Gestärkt fahre ich weiter in Richtung Caranavi. Es dauert nicht lange, da werde ich wieder aufgefordert, auf der linken Seite weiter zu fahren. Hoffentlich halten sich die entgegenkommenden Fahrzeuge auch daran. Noch entschließt sich mir der Sinn nicht. Flecha und ich tanzen durch die Kurven und können es noch gar nicht glauben. Bis unser Tanz abrupt unterbrochen wird und eine schlammige Schotterpiste uns begrüßt. Je weiter ich diese Straße fahre, desto gefährlicher erscheint sie mir.

way to Caranavi

way to Caranavi

Links geht es ähnlich steil hinunter (nur nicht so tief, wie zuvor) und die Straßenverhältnisse erfordern vollste Konzentration. Wasserdurchfahrten, die ich nicht erst durchschreiten kann, erscheinen plötzlich und jedes Mal ist mir ein wenig mulmig, weiß ich doch nicht, was mich tatsächlich erwartet. Immer wieder kommen kurze Teerstücke, auf denen ich die Landschaft und ihre Tierwelt genießen kann. Es kreisen Hunderte von Greifvögeln über mir, Papageien kreuzen die Fahrbahn und kleine und große, farbenfrohe Schmetterlinge begleiten mich. Der Gegenverkehr nimmt keinerlei Rücksicht auf mich und so versuche ich, jeweils rechtzeitig anzuhalten, bevor er mich völlig mit Schlamm vollspritzt. Dennoch gefällt mir die Strecke und nach 65km erreiche ich in einer Höhe von 650m Caranavi, einen Ort, der wesentlich größer und turbulenter ist, als gedacht. Weder Navi noch Handbook haben einen Vorschlag für eine Unterkunft. So suche ich das Jatata Inn Hotel, das ich auf einer Werbetafel gesehen hatte. Es ist wohl das beste Hotel im Ort. Umso überraschter bin ich, dass das Zimmer nur 130Bol (€17,-) kosten soll. Sogar ein 25m-Becken ist dabei, in das ich mich sofort stürze und meine Bahnen schwimme. Leider gibt es kein Restaurant hier und so mache ich mich ins Städtchen auf. Vorher erfahre ich vom Hotelleiter noch, dass die Fahrt über die Berge zwar wohl möglich sei, empfehlen kann er es mir nicht. Also morgen doch wieder die gleiche Strecke nach La Paz zurück.

Di 5.4.2016 Diese Autofahrer

Gegen halb acht werde ich geweckt. Nein, nicht vom Wecker und auch nicht von Tropfen auf das Aludach. Es schüttet in Strömen und mein erster Gedanke gilt den eh schon tiefen Wasserlöchern und dem Schlamm. Ein dürftiges Frühstück macht mich nicht glücklich, und so hole ich meine Regenkombi heraus, packe alles etwas wasserfester ein und mache mich auf den Weg. Inzwischen hat der Regen fast ganz aufgehört. Schon bald muss ich feststellen, wie sehr es wohl gewütet hat, denn die Straße ist übersät mit Geröll und Felsbrocken, die der Regen herunter gespült hat. Konzentriert ist das alles machbar und nach 25km kommt die befürchtete Passage, auf der Flecha jetzt schwimmen lernen darf. Es geht erstaunlich gut, da der Untergrund in den Wasserlöchern griffig ist. Auch der Schlamm und die Spurrillen können uns nichts anhaben. Nur fahre ich meinem Hintermann auf diesen 300m zu langsam. Er hupt und will unbedingt vorbei. Ich halte an, fluche und beschimpfe ihn, und fahre weiter. Es geht alles gut und der Teer kommt wieder. Kurze Zeit später deuten mir Personen am Fahrbahnrand an, langsam zu machen. Tatsächlich hängt der mich vorher Drängelnde mit seinem Toyota an der Felswand. Eine Bremsspur zeigt, dass er viel zu schnell in die Kurve fuhr und kein ABS besitzt. Langsam steigen alle Insassen aus. Es sieht so aus, als ob sie mit dem Schrecken davon gekommen sind. Erneut zeigt sich für mich, dass die Bolivianer für mich die bisher schlechtesten Autofahrer sind. Blinker und Licht sind nur zur Zierde. Reifen ohne Profil sind Standard und die Hupe das wichtigste Utensil. An der Kreuzung von der alten und neuen Straße treffe ich eine Gruppe von fünf deutschen Bikern, die ihre Motorräder extra für 5 Wochen mit dem Schiff herüber gebracht haben. Erstaunlich. Auch die neue Straße hat ihren Reiz und bei besserer Sicht bestimmt auch einmalig schön. Innerhalb von 60km von 700m auf 4.600m Höhe bei einem Temperaturunterschied von 20°C. Oben angekommen, wird Flecha trotz stärkerem Gasgeben immer langsamer. Ich kämpfe gegen die Bremse an. So ein Scheiß! Was soll das denn. Ich warte kurz, und kann, was auch immer der genaue Grund war, weiterfahren. Anscheinend hatten sich Schlamm oder kleine Steine in der Bremse eingenistet und festgesetzt. Hauptsache, ich kann weiter. Um die Mittagszeit erreich ich wieder La Paz, esse eine Kleinigkeit zu Mittag, tanke nochmal für 6Bol/l und bin froh, dass mein Navi mich sicher durch den Verkehr lotst. Unglaublich, wie weit sich die Stadtgrenze inzwischen verlagert hat. Mehr als 90 Minuten brauche ich, um wieder draußen zu sein, wobei auch noch an allen Enden gebaut wird und Umleitungen zusätzliche Herausforderungen darstellen. Diese ziehen sich auch weiter auf der RN2 in Richtung Copacabana. An einer Polizeikontrolle will der Beamte doch tatsächlich meinen Ausweis sehen. Der ist vergraben im Tankrucksack, der wiederum noch seine Regenhülle übergestülpt hat. So dauert es eine Weile, zum Ärger der nachfolgenden Fahrzeuge, die ich gerade noch überholt hatte, bis ich wieder alles eingepackt habe und weiterfahren kann. Eine Regenfront liegt direkt vor mir. Hoffentlich ist die weg, bis ich komme.

thunderstorm on my way to Copacabana

thunderstorm on my way to Copacabana

Rechtzeitig kommt der Abzweig und beschert mir Sonne und eine wunderschöne Straße. Das Wasser auf der Straße zeugt noch davon, dass es nicht lange her sein kann, dass der Regen hier herunter kam. Und dann kommt doch tatsächlich vereinzelt Schnee.

snow on my way to Copacabana

snow on my way to Copacabana

Nur gut, dass ich M+S Reifen habe 🙂 Bald komme ich zur Fähre, von der ich erstaunt bin, dass sie wirklich in der Lage ist, auch noch tonnenschwere Gefährte zu befördern.

Mit Flecha auf den Längsbalken aufzufahren ist kein Problem. Bloß wie wieder herunter kommen. Nach 15 Minuten sind wir drüben und zwei Männer helfen mir, mich rückwärts wieder auf das Festland zu schieben. Ich frage noch höflich nach, was die Fährfahrt kostet und soll tatsächlich 20Bol (€2,60) zahlen. Ohne zu monieren zahle ich den Betrag, fühle mich jedoch über’s Ohr gehauen. Weiter geht die tolle Fahrt,

bis mir fast das Herz stehen bleibt. Aus einer Kurve kommt mir ein Kleinbus mit extremer Schräglage auf meiner Fahrbahn entgegen. Ich halte sofort an und mache mich ganz schmal. Nochmal gutgegangen. Trotzdem wollte ich in diesem Bus nicht gesessen sein. Bald erreiche ich Copacabana. Eine Polizeikontrolle mit gespanntem Drahtseil hält mich auf. Ich muss mich mit meinem Pass registrieren. Von mir aus. Dann will er auch noch Geld haben. Der Tourismuschef will das so. 10 Bol! Als ich ihm sage, dass ich noch nie der Polizei Geld gezahlt habe und ihn frage, wo die Preisliste hierfür sei, zeigt er mir einen windigen Zettel mit einem Stempel und einem Betrag von nur noch 8 Bol. Es ist mir für €1,- zu mühsam, darüber zu streiten, gebe ihm den Betrag passend und darf einfahren. Das Hostel aus meinem Handbook will doch tatsächlich 540 Bol (€ 69,-) pro Nacht. Da ich keine goldenen Türgriffe gesehen habe, suche ich weiter und frage gegenüber im Hotel an. Für 100 Bol (€13,-) mit Frühstück schlage ich zu. Das Zimmer ist sauber, groß und hat sogar Blick auf den See! Flecha bekommt einen absperrbaren Parkplatz und ich eine heiße Dusche. Im Tourismusbüro kann ich eine Fahrt zu Isla del Sol für 30 Bol buchen, was erneut zeigt, wie teuer die Fähre zuvor war. Den Abend lasse ich am Strand mit einer ausgezeichneten Forelle und einem Pisco Sour ausklingen.

Mi 6.4.2016

Das Frühstücksbüffet bietet Obst und Joghurt, diverse Brotsorten und einen extrem starken Kaffee. Anschließend besuche ich die einzige Sehenswürdigkeit des Ortes, die Basilika,

Basílica Virgen de Copacabana

Basílica Virgen de Copacabana

bringe meine Wäsche weg, buche die Tour für morgen und widme mich der Pflege meines Blogs auf der Terrasse eines Strandcafés. Bis es zu kalt wird und ich mich zum Abendessen aufmache.

Do 7.4.2016 Isla del Sol

Um viertel nach acht stehe ich am Strand von Copacanaba und eine gespenstische Stimmung macht sich breit.

Copacabana beach in the morning

Copacabana beach in the morning

Hätte ich doch nur gestern die Tour gemacht, schießt es mir durch den Kopf. Zusammen mit anderen Booten machen wir uns auf den Weg zur Isla del Sol. Als die Blitze direkt neben unseren Booten einschlagen, will eine Frau im Nachbarboot umdrehen, was natürlich nicht geht. Nach etwa zwei Stunden kommen wir im parte del sur an, wo der Kapitän meint, ich müsse aussteigen. Ich erkläre ihm, dass ich das Gleiche gebucht habe, wie die beiden Mädels hier neben mir, und sitzen bleibe, zumal der Preis der Gleiche ist. Als wir im Norden ankommen, hat es bereits aufgehört zu regnen und der nette Guide erklärt uns, dass bald die Sonne hervor kommt. Sogar eine Schule für 112 Schüler gibt es hier. Wir wandern weiter zum hl. Felsen (roca sagrada) und den Ausgrabungen, in denen es sogar einen Brunnen mit hl. Wasser gibt.

Die Sonne kommt heraus und bietet ein tolles Spektrum an Farben. Gemeinsam mit Eva und Leoni, die hier ein soziales Jahr in Bolivien verbringen und von der Kindernothilfe unterstützt werden, wandern wir die acht Kilometer zum südlichen Teil. Ganz schön anstrengend auf einer Höhe von rund 4.000m. Kurz zuvor hat es sogar noch hier gehagelt! Und ich bekomme meine ersten Alpacas zu Gesicht.

Rechtzeitig zur Abfahrt um 15.30 Uhr sind wir am Boot, sodass wir leider keine Zeit hatten, die schöne Aussicht bei einem frischen Saft zu genießen.

Erneut meint der Kapitän, dass mein Ticket falsch sei, was ich jetzt gar nicht verstehe, wollte er mich doch hier heute morgen absetzen. Ich frage, wie lange er noch mit mir diskutieren möchte, oder ob wir jetzt fahren können. Ich werde das mit der Agentur klären. Natürlich darf ich mit und um 17 Uhr sind wir zurück.

back to Copacabana

back to Copacabana

 

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15. Teil

Fr 8.4.2016 Startschwierigkeiten

Erneut gibt es enorme Unwetter in der Nacht. Der Regen prasselt an die Scheibe. Ich schließe das Fenster ganz, drehe mich auf die andere Seite und hoffe, dass sich das Wetter bessert bis ich aufstehe. Tatsächlich kommt die Sonne gegen 9 Uhr langsam heraus. Und so traue ich mich, ohne Regenkombi loszufahren. Bis zur Grenze sind es nur zehn Kilometer. Gerade noch rechtzeitig vor der Busladung bekomme ich meinen Stempel in meinen Pass. Dann muss ich zur Polizei, die sich akribisch genau alles ansieht und mich nach meiner Versicherung fragt. Ich zeige ihr mein grünes Allianz-Papier, mit dem Wissen, dass auch ich Bolivien nicht darauf finde, obwohl ich die Bestätigung in der Mail hatte. Er moniert es zwar, meint jedoch, dass ich ja jetzt ausreise und es nicht mehr benötige. Ich atme tief durch und darf weiter zur Aduana. Auch dort wird ganz genau verglichen und tatsächlich hatte der Beamte bei der Einreise das „M“ von München vergessen. Es dauert ein bisschen, bis ich ihm das klarmachen kann. Auch die Fahrgestellnummer wird abgehakt. Erst dann darf ich ausreisen. In Zukunft werde ich genauer darauf achten. Nur 100 Meter weiter ist bereits die peruanische Einreise. Ich lande zunächst im falschen Büro, in dem sich ein Polizist alle Papiere genau ansieht und von mir auch die Versicherung sehen möchte, die ich natürlich noch nicht habe, da ich sie bei der Einreise erwerben möchte. Er meint nur, dass es sein kann, dass ich dann nicht einreisen darf, da es hier keine Möglichkeit gibt. Er hat es aber nicht zu entscheiden. Na gut, zunächst einmal bekomme ich im nächsten Raum meinen Einreisestempel, dann geht’s auf die andere Seite zur Aduana. Es dauert ein wenig, bis sich jemand zeigt. Nach kurzer Prüfung bestätigt der Beamte, dass ich ohne Versicherung nicht einreisen kann. Telefonisch versucht er wohlwollend jemanden zu erreichen, der mir eine Police ausstellen kann. Dieser kommt jedoch erst um 16 Uhr zurück. Nach langem Zögern betont er, ich solle ganz langsam und vorsichtig nach Puna fahren und mir dort sofort eine Versicherung kaufen. Na klar versichere ich ihm das! Er stellt mir das notwendige Dokument aus und fragt nun, was ich für ihn tun kann, mit einer Reibebewegung von Daumen und Zeigefinger. Ich gebe ihm, wie ich hinterher bemerkte, viel zu viel, nämlich alles, was ich gerade von Bolivianos in Soles getauscht hatte. Nun war ich ohne Bargeld, aber die Kette öffnete sich, und ich war glücklich, endlich einreisen zu dürfen. Jedoch endet die Fahrt nach 10 (!) Metern und die freundliche Polizei bittet mich, abzusteigen und ins Büro herein zu kommen. Ich werde mit Amigo begrüßt, übertrieben freundlich, und nur mit der Absicht, um meine Sicherheit bemüht zu sein. Denn erneut werde ich nach der Police gefragt. Als ob die sich absprechen. Und was das mit meiner Sicherheit zu tun hat, entzieht sich bis jetzt meiner Kenntnis. Nach langem hin und her erhalte ich die gleiche Auskunft: langsam und vorsichtig fahren und sofort in Puna eine Police kaufen. Auf die Frage, was ich nun für ihn tun könnte, antworte ich ihm, dass ich keinerlei Bargeld habe. Etwas lauter, so dass es alle hören können, entgegne ich ihm dann, dass es mir unheimlich Leid tut, ich jedoch nicht wusste, dass man für die Polizei in Peru Bargeld bräuchte. Das zieht nun anscheinend, denn er lässt mich mit einem freundlichen „Gute Fahrt!“ nun fahren. Puh, ist das anstrengend! Ich bin gespannt, wie viele Polizeikontrollen ich nun bis Puna noch überstehen muss. Wie ich aus anderen Berichten gelesen habe, ist das nicht so abwegig. Und die Strafe für Fahren ohne Versicherung beträgt bis zu 400 Soles (€ 100,-). Die Straße nach Puna gibt nicht viel her, führt durch viele kleine, zum Teil verlassene Dörfer und gibt nur ab und zu den Blick auf den See frei. Mit 15°C ist es frisch, und ich bin froh darüber, das Innenfutter noch nicht herausgenommen zu haben. Bis jetzt kann ich Peru nicht viel abgewinnen.

Los Andenes Lobby Puno

Los Andenes Lobby Puno

Das ändert sich jedoch schlagartig, als ich meinem Navi zum Hostel „Los Andenes“ folge und mir Raúl die Türe öffnet. Er ist unheimlich freundlich, spendiert mir ein Lächeln und bittet mich sofort, Flecha im Gang der Lobby abzustellen. Ein gutes Gefühl. Gemeinsam tragen wir mein Gepäck auf’s Zimmer. Er fragt mich, wie die Einreise war, und als er meine Geschichte hört entschuldigt sich vielmals für sein Land, dass die Grenzbeamten immer noch nicht verstanden haben, welchen Schaden sie dem Land anrichten, wenn sie so handeln. Sofort mache ich mich auf den Weg zum Plaza de Armas und frage bei der Touristeninformation nach, wo sich dein Versicherungsbüro befindet, das mir eine Versicherung, die hier SOAT heißt, für einen Monat ausstellt. Da gäbe es nur eines, das nicht weit entfernt ist. Auf dem Weg dorthin hole ich noch 400 Soles (€ 100,-) aus dem ATM, was das Maximum an vielen Automaten darstellt. Nur wenige bieten 700 Soles an. Die gute Nachricht ist, dass es an jeder Ecke einen ATM gibt und keiner ein Problem mit meinem Chip hat. Durch die Zeitverschiebung ist es eine Stunde früher als in Bolivien und ich bin um kurz vor drei vor dem Büro. Auch andere warten schon. Jedoch sitze ich um vier Uhr inzwischen alleine immer noch vor dem verschlossenen Büro. Ich gebe die Hoffnung nicht auf und rufe auf einer Handynummer an. Ich höre, dass er jeden Augenblick… und dann kommt er um die Ecke. Jedoch hat er keine Formulare und geht mit mir zu einem anderen Kollegen, an dessen Büro ich zuvor vorbei gelaufen war, ohne es zu bemerken. Es scheint also doch an verschiedenen Stellen möglich zu sein. Als er sieht, dass ich aus Deutschland bin, meint er, dass vor zwei Tagen auch ein Deutscher hier war. Ich frage nach und erhalte die Bestätigung, dass es Alex und Isi waren. Um die Ecke lasse ich Kopien von Pass, Einreisedokument und Fahrzeugschein für 0,30 Soles anfertigen und halte nach 10 Minuten das heiß ersehnte Dokument in meinen Händen.

SOAT Peru

SOAT Peru

Für eine Monat kostet die Police 97,50 Soles (€25,-). Nach dem ganzen Trubel gönne ich mir nun zum ersten Mal Alpaca zum Abendessen. Lecker! Nach meinem ersten Schock über die Benzinpreise hier erfahre ich, dass es sich um Preise pro Gallone und nicht Liter handelt. Das versöhnt mich dann doch, denn dann sind es umgerechnet ca. €0,85/l. Gegen 22 Uhr erreicht mich eine Mail von Habraham von der Floading Island Uros Khantati (www.uroskhantati.com). Die Abholung ist morgen um 10 Uhr und die Übernachtung incl. drei Mahlzeiten und Transfer kosten 200 Soles.

Sa 9.4.2016 Ein kleines Paradies

Ich räume mein Gepäck in die Abstellkammer und pünktlich um 10 Uhr holt mich das Taxi ab. Gemeinsam mit Craig (Kalifornien), Sarah (Australien) und ihrer 13 Monate alten Tochter Abigail werden wir zum Boot gebracht, auf dem uns Habraham schon erwartet. Ich erfahre, dass bei den morgigen Präsidentschaftswahlen Wahlpflicht besteht. Wer nicht wählt, zahlt automatisch beim nächsten Bankgang seine Strafe. Nach 20 Minuten erreichen wir die eine von 87 schwimmenden Inseln. Ich treffe Leoni und Eva, von denen ich den Tipp bekam. Sie schwärmen von hier, müssen jedoch leider jetzt die Insel verlassen.

Uros Khantati

Uros Khantati

Ich fühle mich wie im Paradies. Es gibt Hängematten, Sonnenschirme und Liegestühle. Gerade wird ein neues Haus errichtet, das gestern auf den neuen Schilfstapel geschoben wurde und jetzt noch das Dach gedeckt werden muss. Die Matten sind ganz schön schwer, aber gemeinsam schaffen wir es. Da ihre Qualität besser ist, halten sie auch 12 Monate anstatt sechs.

Für die Fertigung benötigt ein Mann rund zwei Monate. Dagegen erscheint die Zeit für die Erbauung eines typischen Schiffs mit dem Pumakopf mit einem Monat richtig kurz. Auch die Wände der Häuser werden alle sechs Monate ausgewechselt. Ebenso der Boden, auf dem alles erbaut ist. Wir fahren mit dem Schiff zum Angeln. Große Netze liegen vor der Insel aus und vereinzelt finden sich Fische darin. Auch zeigt uns Victor, der die Insel mit seiner Frau Cristina, seiner Tochter Maribel und ihrem Freund betreibt, wie die Insel mit elf Leinen so befestigt ist, dass sie nicht davon schwimmt. Zum Schluss führt er uns vor, wie mit einfachen Mitteln das Schilf geschnitten wird.

Dann gibt es ein ausgezeichnetes Mittagessen. Es ist recht frisch und ab und zu tröpfelt es auch etwas, doch am späteren Nachmittag kommt die Sonne dann doch noch heraus und ich werde in die typische Kleidung gesteckt.

Ich genieße die Ruhe und Erholung. Auch das Abendessen ist lecker. Nach einem Bier gehen wir alle recht früh ins Bett, in dem schon eine Wärmflasche wartet. Aufgrund der Kälte und der schweren Decken wache ich immer wieder auf.

So 10.4.2016

Nach dem Frühstück unterhalte ich mich noch mit Cristina über die Wahlen und was sich ändern müsste, bevor wir zum Schnellboot gebracht werden, das uns in 75 Minuten nach Taquile bringt.

Hier leben noch 2500 Quchua. Nur die Männer dürfen hier Weben und Stricken, für dessen Kunst die Insel berühmt ist und auch dem Weltkulturerbe angehört. Beim Mittagessen erfahren wir, dass es zwei verschiedene Arten von Mützen für die Männer gibt. Die einfarbigen (mit Muster) sind für die verheirateten Männer, während diejenigen mit weißem Oberteil für die Ledigen sind. Hier ist dann noch die Lage des Bommels entscheidend. Wird er links getragen, bedeutet es, ich bin frei, wird er rechts getragen, ist man vergeben. Trägt man ihn nach hinten, will man gerade nichts von Frauen wissen. Der mit Coca-Blättern befüllte Stoffbeutel wird nur von den verheirateten Männern zu Begrüßung ausgetauscht. Eine weitere Bedeutung der Mütze ist die Prüfung durch den Brautvater. Dieser gibt seine Tochter nur frei, wenn die umgedrehte Mütze für eine bestimmte Zeit das eingefüllte Wasser halten kann, ohne dass es unten herausläuft. Denn nur dann versteht der Jüngling sein Handwerk und ist gut genug für die Braut. Abschließend werden noch zwei typische Tänze aufgeführt. Dann geht es wieder zurück zum Boot. Gegen 15 Uhr sind wir wieder im Hafen, sodass noch genügend Zeit für die Crew bleibt, bis zur Wahllokalschließung um 16 Uhr ihr Kreuz zu machen. Am Abend finde ich ein nettes Lokal mit Live-Musik und landestypischen Tänzen. Leider ist es etwas zu laut, sodass Sarah mit Abigail recht bald zurück ins Hotel geht.

Mo 11.4.2016 Wiedersehen

Entgegen der Aussage des Wetterberichtes scheint die Sonne und es sind 11°C. Um halb zehn verabschiede ich mich von Raúl und fahre nach Cusco. Ich finde sogar eine Tankstelle mit 95 Oktan, die für lange Zeit die letzte war, obwohl es auf dem Weg sicherlich mehr als hundert Tankstellen gibt. Bis Juliaca ist die Fahrt recht eintönig. Dort versinke ich in Wasser- und Schlammlöchern. Sehr erstaunlich für eine so große Stadt. Aber dann wird die Straße schöner und die Landschaft abwechslungsreich.

Leider kommen dunkle Wolken auf und irgendwann entschließe ich mich dann doch, die Regenkombi anzuziehen. Tatsächlich hält der Schauer nur 10 Minuten, dann kommt die Sonne wieder heraus. Es ist Zeit zum Mittagessen und so halte ich in einem kleinen Ort an. Ein älterer Professor, der auf seinem kleinen Motorrad unterwegs ist, macht auch Mittagspause, und so essen wir gemeinsam ein einfaches Menü aus Suppe und hinterher Linsen mit Spiegelei und Reis und unterhalten uns prächtig. Gestärkt fahre ich weiter und muss immer wieder den auf meiner Fahrbahn entgegenkommenden Bussen und Lastwagen ausweichen, die sich denken, dass ich ja ganz schmal bin. Das erfordert volle Konzentration. Um 15.30 Uhr erreiche ich Cusco und kämpfe mich durch den Verkehr.

Cusco Plaza de Armas

Cusco Plaza de Armas

Vor allem die vielen Dreiräder (Tuc-Tucs) machen einen verrückt. Vor dem Hostel Mama Simonis angekommen steht dort bereits die AT von Alex und Isi. Leider gibt es keine Parkplätze im Hostel, und so muss ich Flecha auf einem bewachten Parkplatz einer Werkstatt lassen. Besser als auf der Straße zu lassen, trotzdem fühle ich mich nicht ganz wohl. Den Abend verbringen wir mit vielen Gesprächen über die letzten Wochen, und zusammen mit anderen Deutschen genießen wir viele Leckereien, die wir auf dem Markt eingekauft haben. Erst weit nach Mitternacht gehen wir ins Bett.

Di 12.4.2016

Nach dem Frühstück mache ich mich auf die Suche nach einer geeigneten Agentur, was sich als gar nicht so einfach herausstellt. Die Preise für eine Tour zum Machu Picchu schwanken von US$70,- (mit Minibus ohne Zug) bis US$730,- (Verwöhnpaket?). Bevor ich mich entscheide, lasse ich mir von Elvis (Free Tours by Foot) die Stadt zeigen. Gerade findet ein Festival mit verschiedenen Tänzern und Musikern aus diversen Regionen statt. Sehr farbenfroh und recht laut.

Auch hierzu weiß Elvis einiges zu erzählen. Ebenso zu den vielen Palästen Cuscos. Danach entscheide ich mich für eine Tour bei EcoPackers, da Luis ganz auf meine Wünsche eingeht und ich so noch die Möglichkeit bekomme, ein Ticket für den Montaña im Machu Picchu zu ergattern, da dieser Berg ab 15.4. geschlossen ist. Ein Hostel mit überdachtem Parklplatz bietet mir für 15 Soles pro Tag einen Platz an. Und so parke ich Flecha noch um. Jetzt habe ich ein besseres Gefühl. Am Abend treffe ich mich nochmal mit Alex und Isi, die sich morgen früh bereits um 5 Uhr auf eine 4-tägige Tour aufmachen. Da bin ich doch froh, dass ich erst um 9.45 Uhr am Hostel sein muss.

Mi 13.4.2016

Im Hostel treffe ich auf Rachel und Bill aus Kalifornien, die mit dem gleichen Bus fahren. Im Kleinbus geht es nach Ollantaytambo, wo wir noch zwei bis drei Stunden Aufenthalt haben, bevor es mit dem Zug nach Agua Calientes geht.

Bis zum Briefing ist noch Zeit und so gehe ich sofort ins Baño Thermal für 10 Sol (€2,50) und genieße die Wärme. Ich entschließe mich spontan, doch noch ein Busticket für US$12,- für die Fahrt zum Berg zu kaufen, da ich denke, dass ich noch genügend Laufen werde.

Do 14.4.2016 Ein Traum wird wahr

Kurz nach fünf Aufstehen, frühstücken und um sechs Uhr mit dem Bus nach oben fahren. Unser Guide Cesar wartet schon auf uns und führt uns bis um neun Uhr an die wichtigsten Stellen des Bergs und erklärt die Entstehung und die Fähigkeiten der Inkas. Dann haben wir die Möglichkeit, selber durch die Anlage zu laufen. Als Erstes laufen wir zum Sonnentor, von dem wir dachten, dass es auf dem weg zum Montaña liegt. Rachel und Sarah sind recht müde. Also laufe ich alleine zügig zurück und bekomme gerade noch als Letzter Einlass für den Aufstieg zum Berg. Bereits nach 75 Minuten bin ich oben und erhasche immer wieder einen Blick auf die Anlagen, wenn sich gerade mal der Nebel verzogen hat. Hinunter geht es schneller, wobei es immer noch ganz schön anstrengend ist. Ich treffe nochmal Bill und Rachel, esse etwas und mache mich dann alleine erneut auf zur Inkabrücke und den kompletten Rundgang. Ein paar Tropfen Regen reichen aus, um einen wunderschönen Regenbogen zu zaubern. Inzwischen sind hier wesentlich weniger Menschen und ich genieße, dass es ruhiger wird. Mein iPhone verrät mir, dass ich bereits eine Strecke von 22km und eine Höhe von 280 Stockwerken hinter mir habe.

So fühle ich mich auch und nehme zurück erneut den Bus. Zurück mit Zug und Bus erreiche ich um 22.15 Uhr wieder Cusco, gehe noch etwas essen und freue mich auf mein Bett.

Fr 15.4.2016 Pausentag

Heute ist Waschtag und der Blog wird aktualisiert. Meine Dschungeltour klappt und ist für Sonntag gebucht. Der Parkplatz für Flecha ist verlängert bis Donnerstag und so verbringe ich den restlichen Tag im Hostel, zumal es den halben Nachmittag wolkenbruchartig regnet.

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16. Teil

Sa 16.4.2016

Es regnet ohne Unterlass, und so pflege ich meine Seite und sortiere Bilder. Erst gegen Mittag erhellt es sich und ich versuche, die Jesus Statue zu erreichen. Jedoch führt der Weg durch den dortigen Nationalpark. Bei diesen Eintrittspreisen verkneife ich mir den weiteren Weg und komme durch ein schönes Viertel mit kleinen Gassen und einem sehr gemütlichen Café. Ich gönne mir einen Cappuccino mit einem Lemon Pie und lese mit Blick auf die Stadt. Um fünf bin ich beim Briefing für die morgige Tour. Dann noch ein paar Sachen einkaufen, packen und früh ins Bett.

So 17.4.2016 Auf zur Dschungel-Tour

Es ist kurz nach halb sechs, als der Fahrer klingelt. Nacheinander holen wir die anderen Teilnehmer ab und sind schlussendlich eine bunt gemischte 7-köpfige Truppe aus USA, Dänemark, Polen, Deutschland und aus der Schweiz. Juan Carlos, kurz Yoyo genannt, ist ebenso sympathisch wie unser Koch Javier. Und so geht es langsam aber sicher gen Dschungel. Erster Stopp ist in Ninamarka auf einem alten Friedhof, dessen Mumien zum Teil in Cusco ausgestellt sind. Ein kleines Frühstück gibt es dann in Huancarani, wo immer sonntags Markt ist und die Menschen in Heerscharen aus den umliegenden Dörfern kommen. Daher ist die Straße heute auch nicht gesperrt, die zur Zeit erneuert wird. Nächster Halt ist Paucartambo, ein kleines pulsierendes Dorf mit schönem Kern und einem kleinen Völkerkundemuseum.

Die Brücke wurde zu Ehren des spanischen Königs Carlos III wieder errichtet und ist durch die Steinbauweise fast unverwüstlich. Weiter geht es auf einer Straße, die immer abenteuerlicher wird.

Spätestens jetzt bin ich froh, nach den Regenfällen der vergangenen Tage nicht mit Flecha durch die tiefen Pfützen und Schlammspuren fahren zu müssen. Stattdessen genieße ich die immer grüner werdende Landschaft, die sich seit Eintritt in den Nationalpark Manu zeigt. Dieser ist in drei Bereiche eingeteilt: die Berge, den Wolkenwald und den Regenwald. Immer wieder halten wir an und Yoyo kann uns mit seiner Erfahrung sogar Wollaffen zeigen. Eine Eule ist gut versteckt in einem Baum. Faszinierend, was er alles sieht und welches enorme Wissen er hat. Auch der Nationalvogel „Cock of the Rock“ (Andenklippenvogel) zeigt sich für einen kurzen Moment.

Ein großer Wasserfall lädt leider noch nicht zum Baden ein, denn es ist noch ganz schön frisch.

Immer wieder findet man unzählige Schmetterlinge, die man sich überall anheften kann. Eine Kontrollstation prüft jedes Fahrzeug, das aus dem Regenwald kommt auf Coca-Blätter, die nämlich hier in Peru illegal sind!

Mirador Chontachaca

Mirador Chontachaca

Gegen 18 Uhr erreichen wir unsere erste Lodge in Pilcopata und Javier zaubert leckeren Fisch zum Abendessen.

Mo 18.4.2016 Die ganze Vielfalt des Dschungels

In der Nacht gab es erneut Unwetter, die sich glücklicherweise verzogen haben. Nach einem köstlichen Frühstück zeigt uns Yoyo eine Frucht, mit der zum Beispiel der Reis oder andere Gerichte gefärbt werden. Schminken geht natürlich auch damit. Ein kurzer Gang durch das Dorf führt uns an Termitennestern vorbei zum Haus des Bürgermeister, der sich als Einziger 2 Aras als „Haustiere“ halten darf.

Nach kurzer Fahrt erreichen wir eine Tieraufzuchtstation, in der ein kleiner Kaiman, eine Schildkröte, verschiedene Affen, Schweine und Papageien sowie zwei Capybaras oder Wasserschweine (verwandt mit dem Meerschweinchen).

Es ist jedoch kein Vergleich, diese Tiere in freier Wildnis zu erleben und so tauschen wir nach kurzer Fahrt in Atalaya den Bus in ein Boot ein, das uns auf dem Madre de Dios zu unserer nächsten Lodge mitten im Regenwald bringt.

Alles muss auf diese Weise hierher gebracht werden und dann noch ein 10-minütiger Fußmarsch nach oben. Inzwischen riecht es so richtig nach Dschungel, es ist unheimlich warm und extrem feucht. Aber das Atmen fällt uns hier wesentlich leichter als in Cusco, sind wir hier nur noch auf rund 380m üNN. Spätestens jetzt erweisen sich die geliehenen Gummistiefel als unerlässlich, denn der Ausstieg als auch der Pfad sind ein einziges Schlammbad. Nach erneut leckerem Essen und einer kleinen Siesta wollen wir mit dem Boot zu einem nahegelegenen See im Naturreservat Machuwasi, jedoch läuft das Wasser aus dem Seitenarm so schnell ab, dass unser Boot inzwischen auf dem Trockenen liegt.

Es bedarf einiger Kraft und Ausdauer, bis wir mit vereinten Kräften das Boot wieder im Wasser haben. Yoyo erklärt uns, dass die Ameisen Blätter sammeln und in ihren Bau bringen, um dort einen Komposthaufen zu erstellen, auf dem dann spezielle Pilze wachsen, die sie dann wiederum essen. Neben den extrem großen Ameisen, die einen nach einem Biss bis zu 24 Stunden gleichbleibende Schmerzen zuführen, gibt es auch Soldatenameisen, die, wenn sie sich einmal festgebissen haben, nicht mehr loslassen. Im Falle einer Schnittwunde können diese dazu verwendet werden, die Wunde zuzunähen, indem man nach ihrem Biss einfach ihren Körper abreißt. Spannend! Er zeigt uns mehrstämmige Bäume, die sich tatsächlich ganz langsam bewegen können. Der Spaziergang hin zum See ist schon wunderschön, die Fahrt mit dem selbstgebauten Floss ist himmlisch. Die Ruhe und der Duft des Waldes mit den vielen verschiedenen Vögel und ihren Gesängen sind unheimlich schön.

Wieder zurück kredenzt Javier unser Abendessen. Dann machen wir uns auf zu einer Nachtwanderung, auf der Yoyo erneut seine Fähigkeit, die Tiere zu finden, unter Beweis stellt. Diverese Spinnen, kleine und größere Frösche, Grashüpfer und Ameisen. Nur die Schlange bleibt er mir schuldig.

Abschließend trinken Elton und ich noch „Backpackers Dream“, die Mischung aus Pisco und Cola. Nicht wirklich der Hit, aber wir bekommen keine Kopfschmerzen.

Di 19.4.2016 Papageien and der Wand

Bereits um fünf Uhr werden wir von Yoyo geweckt. Es geht zur Lehmwand, an der die Papageien sich ihre Mineralien holen. Der Sonnenaufgang ist herrlich und wir müssen nicht lange warten, bis sich die ersten Papageien und Aras einfinden.

Das Ganze dauert nicht länger als 20 Muniten an, dann sind sie wieder weg und wir frühstücken auf der kleinen Insel. Eine kurze Fahrt mit dem Boot bringt uns zu einem Pfad zu einem alten Schamanen, der hier seit 16 Jahren alleine lebt.

Wir probieren Zuckerrohr und eine reife Frucht, dessen Namen ich nicht mehr weiß. Eine 2-stündige Wanderung durch den Urwald zeigt nicht viele Tiere, dafür einen 300 Jahre alten Mammut Baum und einen Greta Morgane, einen fast durchsichtigen Schmetterling.

Gegen Mittag sind wir zurück in der Lodge, essen und machen Siesta. Später versuchen wir uns im Angeln, schwimmen im Fluss und bauen Sandburgen mit dem herrlich weichen Schlamm. Bis plötzlich ein Gewitter kommt. Ich genieße den warmen Regen auf der Haut. Kindheitserinnerungen werden wach. Einfach schön!

Mi 20.4.2016 Rückfahrt

Halb sechs Aufstehen, Frühstücken und Packen. Dann geht es wieder zurück mit Boot und Bus. Die Fahrt zieht sich hin und am Nachmittag kämpfe ich auch noch mit Durchfall. Mehrmals halten wir an und über Pisac erreichen Cusco erst am Abend um 18 Uhr. Ein insgesamt toller Ausflug ist zu Ende. Als erstes gehe ich zum Optiker, nachdem sich ein Bügel gelöst hatte und ich tatsächlich die kleine Schraube gefunden und notdürftig mit dem Taschenmesser wieder hineingeschraubt hatte. Ich beschließe, noch einen Tag in Cusco zu bleiben und erst am Freitag in Richtung Arequipa weiterzufahren.

Do 21.4.2016 Relaxing

Ein entspannter Tag mit Blog-Update, Lesen und Sortieren meiner ganzen Sachen.

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17. Teil

Fr 22.4.2016 Endlich wieder in die Wärme

Die Nacht war durch lautes Schnarchen der Einen und im Traum lautes Erzählen der Anderen recht kurz und unterbrochen. Da meine heutige Etappe recht lang ist, stehe ich früh auf und hole nach 10 Tage Flecha wieder aus ihrem Quartier. Erneut will man, dass ich für 2 Tage bezahle, und es dauert wieder ein wenig, bis ich erklärt habe, dass ich nur die letzte Nacht bezahle. Ich fahre wieder in Richtung Süden. Kaum habe ich den Stadtrand erreicht, hört es auch auf zu Tröpfeln. Nach rund 70km nehme ich den Abzweig in Cumbapata, anstatt bis nach Sicuani weiter zu fahren. In Serpentinen geht es hinauf auf 4.000m und es wird mit 8°C recht frisch. Vorbei an Dutzenden Alpacaherden lande ich in El Descanso, wo die Straßen auch wieder geteert sind. Am Hauptplatz halte ich an, um mich zu orientieren.

way from Cusco to Arequipa

way from Cusco to Arequipa

Da kommt schon ein netter Polizist zu mir und fragt mich, wohin ich wolle und woher ich denn sei. Ich beantworte ihm seine Fragen und möchte von ihm wissen, ob das Restaurant hier an der Ecke zu empfehlen sei. Das bejaht er mit dem Zusatz, dass es auch das Einzige hier im Dorf sei. Für ein leckeres Menü mit Suppe und Fisch mit Reis bezahle ich 5 Sol, genau das Selbe, was ich hinterher für 2,5l Wasser berappen muss. Lange bleibe ich auf einer Höhe von 4.600 – 4.700m. Als die Sonne dann sich doch noch zeigt, entstehen tolle Eindrücke. Am Ende lande ich auf der Hauptverbindung von Juliaca nach Arequipa, die extrem stark befahren ist, vor allem von vielen LKW. Dennoch macht es Spaß, die vielen Kurven hinunter nach Arequipa zu fahren und mit der nötigen Power zu überholen. Bereits um 17.30 Uhr ist Sonnenuntergang und es wird schnell dunkel. Ich tanke und kämpfe mich durch die Millionenstadt. Im Hostel HomeSweetHome soll ich Flecha zunächst im Eingangsbereich abstellen, jedoch ist Flecha für die Türe zu breit. Man erbarmt sich, die Hofeinfahrt für mich zu öffnen, wo sie sicher unterkommt.

patio Arequipa Hostel HomeSweetHome

patio Arequipa Hostel HomeSweetHome

Für 40 Sol bekomme ich sogar ein Einzelzimmer mit permanent warmem Wasser. Das ist nicht selbstverständlich, da die Wasserknappheit schon zu leeren Spülkästen führt. Frisch geduscht mache ich mich auf Stadterkundung und bereue schon jetzt keine Sekunde lang, diesen Abstecher gemacht zu haben. Der Stadtkern, der zu weiten Teilen zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, zeigt prächtige Häuser, schönen Kathedralen und Kirchen sowie Geschäfte und gemütliche Restaurants und Bars. Mal sehen, wie lange ich hier bleibe. In einer Crêperie gönne ich mir zwei Crêpes, einmal salzig und einmal süß.

Sa 23.4.2016 Die Stadt in der Stadt

Anscheinend ticken die Uhren hier anders, denn bereits um 6 Uhr ist es taghell und alle Menschen sind sehr geschäftig. An Schlafen ist nicht mehr zu denken. Auf der Dachterrasse mit herrlichem Blick zu den beiden Vulkanen Chachani und Místi genieße ich mein Frühstück. Warme 20°C und wolkenloser Himmel laden zum Stadtrundgang ein. Als erstes besuche ich das Santa Catalina Kloster, in dem ich zusammen mit 2 amerikanischen Vulkanologen (Andy und Erin) eine 1-stündige Führung durch die riesige Anlage für gerade mal 10 Sol bekomme und wir viel über die Stadt in der Stadt erfahren, in der noch heute 14 Nonnen leben und arbeiten und sich den strikten Regeln des Klosterlebens unterwerfen. Vier Stunden vergehen wie im Flug.

Am Plaza de Armas stoße ich auf eine „Free Tour Downtown Arequipa“ Gruppe, der ich mich gerne anschließe und innerhalb von 2 Stunden so einiges über die Stadt und ihre Bräuche erfahre.

Auf einem Platz stoße ich dann tatsächlich auf ein Pärchen, das ich zuletzt in Valparaíso getroffen hatte. Am Abend will ich mein erstes Meerschweinchen essen und gehe in ein Lokal, das wir während der Stadtführung schon aufsuchten. Und dort treffe ich auf die Tourleiterin und ihre beiden Kollegen. So kann ich mein Spanisch üben und erfahre noch viel mehr über Peru und Arequipa.

So 24.4.2016 Ein schwarzer Tag

Um nicht die selbe Strecke wieder zurückfahren zu müssen, entscheide ich mich für den Weg durch die beiden Vulkane.

Zunächst noch asphaltiert ändert sich der Belag recht bald und wird sehr anspruchsvoll. Die Eindrücke sind unbeschreiblich, jedoch treibt mir der immer wieder auftretende Sand meinen Adrenalinspiegel heftig nach oben. Auf über 4.000m tauchen immer wieder Vicuñaherden auf. Nach über 50km habe ich es fast geschafft. Nur noch 8km bis zum Abzweig, doch dann hat der Sand mich doch noch vom Moped geholt und Flecha liegt wieder auf der Seite. Dieses Mal bekomme ich den Fuß jedoch nicht so schnell weg und der Koffer hält ihn fest.

Glücklicherweise kann ich den ihn aus eigener Kraft herausziehen und dank des guten Stiefels scheint dem Fuß auch nichts zu fehlen, sondern „nur“ die Achillessehne scheint gezerrt zu sein. Ich kann stehen, laufen und hoch und runter bewegen. Also Gepäck runter, Flecha aufgestellt, Gepäck wieder drauf und langsam weiterfahren. Am Ende kommt dann nochmal eine sandige Passage. Wie ich das hasse.Gemütlich fahre ich in Richtung Chivay zum 4.900m hohen Pass. Es wird schnell kühl und bei 12°C bereue ich nicht, doch noch die lange Unterwäsche angezogen zu haben. Die Landschaft ist abwechslungsreich, aber die vielen Schlaglöcher in der Straße fordern mich. Ein kleiner Felsbrocken stoppt dann jäh meine Fahrt, denn er hat doch tatsächlich den Schalter am Ständer gestreift und somit den Kontakt zerbrochen. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als die Kabel freizulegen und die Kabel zu verbinden. Trotzdem passiert nichts. Flecha springt nicht an bzw. geht sofort aus, wenn ich den 1. Gang einlege. Bis ich kapiere, dass ich wohl zuvor einen Kurzschluss fabriziert habe und der Canbus erst durch Abstellen der Zündung wieder seine Arbeit aufnimmt. Und tatsächlich war das der Grund. Ich bin froh, dass ich weiterfahren kann, habe ich erneut nur das Wasser, das sich in meiner Jacke befindet. Mein Bedarf für heute ist gedeckt.

Vor Chivay komme ich an den Kontrollposten für das Touristenticket (70 Sol = €18,50). Die Dame ist unheimlich freundlich, kommt mir entgegen, sodass ich nicht absteigen muss und fragt mich, ob ich noch etwas wissen möchte. In Chivay esse ich erst eimal zu Mittag. War die Einfahrt zum zweitgrößten Canyon der Welt, dem Colca Canyon, schon eindrucksvoll, so führt die Straße nach Cabanaconde nun am traumhaften Canyon entlang. Zwischen Maca und dem Cruz del Cóndor kommt nochmal Schotter, der jedoch kurz zu fahren ist. Hier erreiche ich die 20.000km-Marke meiner Tour. Jetzt sind es noch 10km bis zum Hostel Valle Del Fuego, in dem ich Yamil mit Namen begrüße als ich eintrete. Es ist verständlicherweise sehr überrascht, freut sich aber, als ich ihn aufkläre, dass ich ein Freund von Alex und Isi bin, die letzte Woche hier waren. Für seinen „amigo“ zaubert er dann auch einen hervorragenden Pisco Sour. Dem Menüwunsch der drei Französinnen schließe ich mich gerne an und lasse mit ihnen den Abend recht früh ausklingen.

Mo 25.4.2016 Elegante Gleiter

Um kurz nach acht fahre ich das kurze Stück zurück zum Mirador, an dem bereits Hunderte Touristen stehen. Insgesamt zeigen sich an die 20 Kondore.

Dieser Anmut und die Eleganz, mit der der größte Vogel der Erde mittels Thermik dahingleitet, ist einmalig schön zu beobachten. Die Paare sind sich ein Leben lang treu. Es gibt sogar das Gerücht, dass das Männchen Selbstmord begeht, wenn die Partnerin gestorben ist, während die Weibchen im Falle des Todes ihres Partners sich wieder auf die Suche nach einem neuen Partner machen. Stundenlang könnte ich ihren Flugkünsten zuschauen, doch irgendwann wollen sie nicht mehr und so fahre ich in Richtung der Panamericana Sur weiter. Ab Cabanaconde folgen nun 160km Schotterstraße.

Auch hier treffe ich auf Vicuñas, die mich irgendwie an einen Panzer erinnern, denn ihr Hals und ihr Kopf verbleiben immer auf gleicher Höhe, egal was die Beine unten machen, ähnlich dem Panzerrohr, das immer den gleichen Level hält. Ich bin froh, dass mein Fuß nicht so schmerzt und ich im Stehen fahren kann. Es geht vorbei an einer tief roten Lagune mit Flamingos und Vulkanen, von denen einer noch aktiv ist und raucht. Doch was sehe ich nun? Meine Reichweitenanzeige zählt wesentlich schneller herunter, als ich Kilometer zurücklege. Wie ein Countdown bei Raketenstart. So viel kann sich Flecha gar nicht genehmigen. Also habe ich entweder ein Leck oder der Bordcomputer spinnt. Ohne anzuhalten fahre ich zügig zum nächsten Dorf und finde auch ein älteres Mütterlein, die tatsächlich meint, ich könne bei ihr auch Benzin kaufen. Ich stelle Flecha ab und habe schon den Tankrucksack herunter, als sie meint, dass sie leider doch kein Benzin hat. Hmm. Na gut, wieder festgeschnallt und Zündung angeschaltet, zeigt Flecha wieder 440km, anstatt 200km Reichweite und auch der Balken des Tankfüllstands ist wieder oben. Dieser Wert ergibt Sinn und so fahre ich zumindest beruhigt weiter, mit dem Wissen, dass ich kein Leck habe und mir das Benzin bis zur Küste ausreicht. Auch wen die Anzeige kurze Zeit später wieder anfängt zu spinnen. Ich bin in der Wüste angelangt, in der sogar die Kakteen kapitulieren. Die letzten 50km werden zur Tortur, denn eine ausgeprägte Wellblechpiste fordern Flecha und mich heraus. Und dann kommt erneut unterhalb 2.000m der widerliche Sand hinzu. Unten angekommen kommt mir auf die letzten Kilometer ein Sprenklerwagen entgegen. Ich denke mir, das ist praktisch, denn es staubt weniger und ich habe guten Gripp. Denkste! Die Fahrbahn ist die reinste Schmierseife und Flecha schlägt vorne und hinten aus. Mühsam kann ich sie stoppen und dann ganz langsam weiterfahren. Ein Wunder, dass ich oben bleibe. Endlich erreiche ich die Teerstraße, die schnurgerade in Richtung Küste führt und mir Zeit zum Verschnaufen gibt.

Je näher ich der Küste komme, desto gespenstischer wird die Stimmung. Es wird richtig dunkel. Aber kein Regen! Und dann kommen sogar tolle Kurven. In Camana tanke ich nach 500km „nur“ 26 Liter. Am Pazifik entlang entpuppt sich die Küstenstraße als reinstes Motorradeldorado. Tolle Kurven, immer wieder der Blick aufs Meer und ein herrlicher Sonnenuntergang.

In Chala finde ich eine preiswerte Unterkunft mit abgesperrtem Parkplatz. Noch immer ist es für mich ungewohnt, dass es um 18 Uhr dunkel ist.

Di 26.4.2016

Das Hostel war das bisher Dreckigste und Schlimmste, das ich je hatte. Das Personal ist unfreundlich und einsilbig und eigentlich bin ich froh, dass kein Frühstück bei den 30 Sol enthalten ist. Um Punkt 9 Uhr fahre ich auf der Küstenstraße weiter nach Nasca, eine Stadt, in der es im Jahr für ca. 10 Minuten regnet. Zunächst noch kurvenreich wird die Straße durch die Wüste dann recht eintönig. Es sind ja nur 100km. Immer dort, wo Flüsse aus den Bergen in Richtung Meer herunter kommen, entstehen kleine grüne Inseln, an denen sich Menschen niedergelassen haben. Die Temperatur steigt auf über 30°C und ich bin froh, das Hostel Nasca kurz vor Mittag zu erreichen. Hatte ich schon auf der Fahrt durch die Stadt nach einer Waschmöglichkeit für Flecha Ausschau gehalten bin ich umso überraschter, dass ich im Garten des Hostels Flecha ausgiebig reinigen kann. Jefrey, ein Langzeitbewohner, hilft mir aufopferungsvoll dabei und will hinterher partout kein Trinkgeld dafür.

garden where I cleaned Flecha

garden where I cleaned Flecha

Beim Putzen entdecke ich eine defekte Speiche, die ich beim besten Wille auch nicht mehr selber festgeschraubt bekomme. Solange es bei dieser einen bleibt, muss das bis zur Inspektion in Quito warten. Am Nachmittag schaue ich mir den Ort an und bin um 19 Uhr im Hotel Nasca Lines, in dem die 1903 in Dresden geborene Maria Reiche die letzten 25 Jahre verbracht hat und verstarb 1998. Ihr halbes Leben hat sie sich um die Ergründung der Nasca-Linien bemüht und eine einstündige Dokumentation in dem nach ihr benannten Planetarium gibt Einblicke in die Zusammenhänge zwischen Astronomie und den Linien. Für 20 Sol nicht ganz preiswert aber lohnend. Zurück im Hostel begebe ich mich in meine kleine „Gefängniszelle“, die mich ebenfalls 20 Sol kostet.

Mi 27.4.2016

Für US$65,- kann ich direkt im Hostel einen Flug über die Linien buchen, was verglichen mit anderen Angeboten (US$75-90) sehr günstig ist. Um halb neun werde ich abgeholt und nach knapp 20 Minuten sind wir am Flugplatz. Ich entrichte die Flughafensteuer (25 Sol) und werde gewogen. Und dann geht es auch schon zum Flugzeug, wo wir nach Gewicht auf die einzelnen Plätze verteilt werden. Um 9.13 Uhr heben wir ab und folgen einer festgelegten Route, auf der wir je einmal von links und dann einmal von rechts die diversen Figuren sehen: Wal, Astronaut, Affe, Hund, Kolibri, Kondor, Spinne, Reiher, Papagei, Baum und Hände.

Viel zu schnell geht der Flug vorbei und nach exakt 30 Minuten landen wir um 9.43 Uhr wieder. Erstaunlich, wie sich Frau Reiche so lange mit diesen Linien beschäftigen konnte, die eine Fläche von 500km2 einnehmen. Wieder zurück verabschiede ich mich von Jefrey

Jefrey who helped me

Jefrey who helped me

und fahre nordwärts ins 140km entfernte Ica, biege links ab und erreiche nach 3km die einzige Oase Amerikas: Huacachina. Eine großzügig gestaltete Anlage des Hostels Carola del Sur bietet mir für 50 Sol ein Einzelzimmer mit Bad und hat sogar einen Pool.

Hier werde ich mich vom Großstadtgehupe der vergangenen Woche erholen. Leider zu spät entdecke ich, dass der Betreiber des Restaurants Israeli ist und entsprechend viele von ihnen sich hier aufhalten. Leider haben die Allermeisten weder Anstand noch Manieren; ich bekomme also erneut den allgemeinen Eindruck, den sie in ganz Südamerika hinterlassen, bestätigt. Schade eigentlich. Am Abend erwische ich wohl Piscos, die mit schlechtem Eis gemacht wurden, und mich die halbe Nacht mit Durchfall in die Keramikabteilung verbannen.

Do 28.4.2016

Langsam geht es besser. Mit Cola und Chips versuche ich meinen Magen wieder zu kurieren. Den restlichen Tag pflege ich den Blog und ruhe mich aus.

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18. Teil

Fr 29.4.2016 Pures Kurvenvergnügen

Zwei Jungs vor dem Hotel, die mir auch dabei helfen, Flecha wieder auf die Straße herunter zu bekommen, meinen, dass meine ursprüngliche Route nicht zu empfehlen sei. Stattdessen solle ich bis Pisco fahren und erst dann in Richtung Huancavelica abbiegen. Gesagt, getan. Die ersten 100km waren entsprechend langweilig, aber ich kam recht zügig voran. Als ich nach Pisco dann den Beginn der Berge erreiche, schlägt mein Herz höher. Es kommen unzählige Kurven – und das 300km lang! Da werden meine Reifen mal wieder rund gefahren. Selbst in 2.000m Höhe sind es noch 28°C, auf 3.000m immerhin 22°C und erst auf 4.500m Höhe wird es dann kühle 12°C. Dafür werde ich mit einer so abwechslungsreichen Straße und Landschaft belohnt, dass ich ganz vergesse, mal eine Pause zu machen.

Viel früher als von den Jungs vorhergesagt (8 bis 9 Stunden) erreiche ich Huancavelica bereits gegen 16 Uhr und wäre gerne zum Hauptplatz gefahren. Dorthin geht es jedoch nur zu Fuß, da die Zufahrt für Motorräder untersagt ist. Ich entschließe mich, weiterzufahren und bleibe an einer Ampel stehen. Plötzlich hält ein Auto neben mir und sein Beifahrer steigt so schwungvoll aus, dass er mit der Türe an meinen linken Koffer derart heftig anstößt, dass ich auf die rechte Seite umfalle! Ich bin stinksauer und fahre den Fahrer, der seelenruhig sitzenbleibt, an, er solle mir gefälligst dabei helfen, die Maschine wieder aufzustellen, denn der Beifahrer hat sich sofort aus dem Staub gemacht. Flecha steht wieder und ich fahre – immer noch wütend – weiter. Erst beim nächsten Halt schaue ich mir die rechte Seite genauer an und muss feststellen, dass sich durch den Mast, an den der Koffer stieß, der Koffer so stark verzogen hat, dass er nicht mehr bündig schließt und somit auch nicht mehr wasserdicht ist. Für die in Ecuador immer noch herrschende Regenzeit alles andere als optimal, zumal mein Notebook in diesem Koffer ist. Nun gut, nicht mehr zu ändern. Schlimmstenfalls muss ich mit Panzerband einmal rundherum kleben. Ich fahre auf dieser göttlichen Straße weiter und habe mich auch schon daran gewöhnt, dass die Autos mehr auf meiner als auf ihrer Seite fahren, und dann auch noch hupen, als mich ein Auto an einem Bahnübergang, den ich entsprechend des Gleisverlaufs schräg anfahre, überholt und derart schneidet, dass es beinahe gekracht hätte. Ich bin so wütend, dass ich ihm hinterher fahre und ihn am liebsten aus seiner Karre herausgezogen hätte. Jedenfalls stehen die Peruaner den Bolivianern beim Autofahren in nichts nach. Nach 8 Stunden und 490km bin ich in Huancayo. Es ist dunkel und ich suche nach einem Hostel aus meinem Footprint. Leider kennt mein Navi nur die Straße, jedoch nicht die entsprechenden Hausnummern. So macht er aus 286 einfach 911, was dann doch einer größeren Entfernung entspricht. Das alles wäre halb so schlimm, wenn nicht überall Einbahnstraßen wären, die mich am Weiterfahren hindern. Schließlich finde ich das 3-Sterne-Hotel „Los Balcones“ mit Parkplatz und riesigem Zimmer für 50Sol (€13,-). Da kann ich mir dann noch ein leckeres Abendessen im nahegelegenen Restaurant Detras de la Catedral gönnen. Trotz erneut unzähliger Polizeikontrollen wurde ich bis dato kein einziges Mal angehalten und musste somit auch noch keinmal meine Versicherungspolice vorzeigen.

Sa 30.4.2016 Diese Autofahrer

Nebenan genieße ich ein leckeres Frühstück in einer Pastelería mit Fruchtsalat, frisch gepresstem O-Saft und Tee bevor ich mich in den Großstadtdschungel schlage. Die ersten 50km sind ungefähr so spannend wie dem Gras beim Wachsen zuzuschauen. Viele Vorstadtdörfer und immer wieder die nervigen „reductores de la velocidad“ oder „Maulwurfshügel“. Die Bremsen- und Stoßdämpfergeschäfte werden hier wohl nie pleite gehen. Dann endlich ist die Strecke wieder schöner, grüner, kurviger. Es geht erneut bis aufs Altiplano hoch auf 4.200m, dann wieder runter auf 3.000m.

In der Ferne sehe ich schon schneebedeckte 6.000er.

Huayre

Huayre

Zwischendurch warte ich nur darauf, dass mir irgendwann die auf einem Autodach notdürftig befestigte Matratze bei Tempo 100 vor die Räder fällt, und überhole dann doch bei der nächsten Gelegenheit. Ein sonst recht trister Ort schmückt sich mit einem extravaganten Platz: Huayre. Bevor ich wieder in den Stadtverkehr Huánacos gelange, sauge ich die schönen Eindrücke und Düfte entlang eines Canyons in mich auf. Um 15 Uhr schaue ich mich auf dem sonst öden Plaza de Armas nach einer Unterkunft um. Mein Navi kennt keine hier! Und so nehme ich das Hotel, vor dem ich gerade Halt mache: das Grand Hotel mit 4 Sternen. Natürlich mit Parkplatz und riesigem Zimmer. Dazu ein Pool und Frühstück inklusive für 100Sol (€26,-). Der Zimmerservice bringt mein Gepäck nach oben und nach dem Duschen erkunde ich die wirklich nicht attraktive Stadt.

Auf der Plaza werde ich von drei jungen Studentinnen für ein Interview mit Handykamera angesprochen. Eine Viertelstunde sprechen wir darüber, was mir an Peru und ihrer Stadt gefällt (da tat ich mich wirklich schwer), welche Bräuche es in meiner Heimat gibt und warum ich hier bin. Sie bedanken sich sehr dafür. Nett! Da ich nun schon in der Straße mit den Friseurgeschäften bin, entscheide ich mich für einen Schnitt. Für 15Sol legt er sich mächtig ins Zeug. So lange war ich noch nie beim Schneiden. Das wird jetzt bis zur Rückkehr reichen. Leider gibt auch die Auswahl der Restaurants nicht wirklich viel her und ich lande in einem einer Bahnhofshalle gleichenden Gasthaus, dessen Gemüsetortillas erstaunlich gut schmecken. Mit Schrecken stelle ich fest, dass ich bereits drei Wochen im Land bin und in einer Woche bereits das Land verlassen muss. Jetzt muss ich mich sputen, noch all die schönen Dinge zu sehen. Das Gehupe und die Mototaxis machen mich wahnsinnig. Ich könnte hier in keiner Stadt leben.

Mototaxis in Huánuco

Mototaxis in Huánuco

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